Annette Bader, Absolventin des Masterstudiengangs Sozialwirtschaft an der HS Esslingen, teilt im Interview ihre Erfahrungen

Von Erzieherin zur stellvertretenden Referatsleiterin und Dozentin. Das klingt wie ihr Traum? Lesen Sie, was Annette Bader zum Master Sozialwirtschaft an der Hochschule Esslingen motiviert hat. Wenn Sie auch Interesse an dem berufsbegleitenden Masterstudiengang haben, wir beraten Sie gerne: Melden Sie sich zu unserer kostenfreien digitalen Sprechstunde am Mittwoch, den 06.03.2024 um 18 Uhr an.

PAS: Frau Bader, was haben Sie für eine Ausbildung und wo waren Sie tätig als Sie mit dem Master Sozialwirtschaft gestartet sind?

AB: Ich bin vom Grundberuf Erzieherin und habe nach zwei Jahren Berufserfahrung das Studium der Sozialen Arbeit an der Hochschule Esslingen begonnen und erfolgreich mit einem Bachelor abgeschlossen.

Nach meinem Studium war ich zunächst in einer Erziehungshilfestelle tätig. Kurz darauf wechselte ich zum Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS). Seit mittlerweile fast 10 Jahren bin ich im Dezernat 4 Jugend-Landesjugendamt beschäftigt und habe innerhalb des Dezernates unterschiedliche Tätigkeiten kennen lernen und ausführen dürfen.

Während des Masterstudiums zur Sozialwirtschaft war ich stellvertretende Referatsleitung des Referat 44 Jugendarbeit, Förderprogramme und Landesverteilstelle UMA sowie Teamkoordinatorin der Frühen Hilfen. Meine Sachgebiete waren die Bundesstiftung Frühe Hilfen und Landesprogramm STÄRKE.

Des Weiteren war ich von 2018 bis 2020 nebenberuflich an der Hochschule Esslingen als Dozentin im Bereich der präventiven Hilfen für Familien tätig.

PAS: Was war Ihre Motivation für den berufsbegleitenden Master in Kooperation mit der Hochschule Esslingen?

AB: Um mir in der Arbeitswelt weitere Türen zu öffnen, hauptsächlich mit dem Ziel eine Führungsposition zu übernehmen, habe ich mich dazu entschlossen einen Masterabschluss zu anzustreben. Da ich bereits eine gute und fundierte pädagogische Ausbildung genossen habe, wollte ich mich in dem Bereich Führung und Wirtschaft weiterbilden. Ich erhoffe mir dadurch mehr Möglichkeiten in meinem Arbeitsfeld zu erschließen. Da ich bereits fest im Berufsleben integriert bin, kam für mich nur ein berufsbegleitendes Studium in Frage. Aufgrund meiner positiven Erfahrungen mit der Hochschule Esslingen habe ich mich dann schließlich für diesen Studiengang entschieden.

PAS: Was hat ihnen besonders gefallen und warum?

AB: Kurz vor Beginn des Studiums habe ich die Stelle der Stellvertretenden Referatsleitung übernommen. Zuvor hatte ich schon die Möglichkeit ein kleines Team zu leiten. Aus diesem Grund hat mich der Bereich Rund um Personalführung besonders interessiert. Dieses Thema habe ich auch als Schwerpunkt meiner Masterarbeit "Die Bedeutung der Führungsperson innerhalb der Personalführung" gewählt.

Ein weiterer interessanter Themenblock war für mich sozialwirtschaftliche Konzepte im EU Vergleich. Ich bekam die Möglichkeit mich mit einem Thema auseinanderzusetzen der Obdachlosenhilfe in Deutschland im Vergleich zu Österreich, welches mir in meinem beruflichen Kontext nicht begegnet wäre. Leider konnten wir Aufgrund von Corona keine Studienfahrt machen, und mussten die Interviews mit den Experten aus Wien per Videokonferenz durchführen.

PAS: Was waren die bedeutendsten Erkenntnisse während ihres Studiums für Ihr berufliches Leben, aber vielleicht auch für Sie persönlich?

AB: Durch das Studium musste ich mich mit Themenbereichen auseinandersetzen, die bislang nicht zu meinem Alltag und meinen Interessen gehörten. Auch wenn es nicht immer einfach war, sich mit Themengebieten auseinanderzusetzen, welche nicht zu meiner Lieblingsdisziplin gehört haben, hat sich der Aufwand gelohnt, da sich dadurch mein Blickwinkel verändert sowie mein Horizont erweitert hat. Eine weitere Erkenntnis war für mich, wie wichtig ein gutes Zeitmanagement sowie Prioritätensetzung ist. Gerade beim Verfassen der Masterarbeit habe ich von einer guten Vorarbeit und Struktur profitiert. 

PAS: Sie waren neulich als Prüferin dabei? Wie würden Sie die Erfahrung beschreiben, auf der anderen Seite zu stehen?

Ich konnte bereits während meiner dozierenden Tätigkeit an der HS Esslingen schriftliche Prüfungen korrigieren. Was sehr spannend war, da man die Sichtweise der Studenten kennenlernt und selbst auch überprüfen kann, ob die aufbereiteten Themen von den Studierenden auch verstanden wurden.

Durch den Masterabschluss habe ich die Möglichkeit erhalten, die Studierenden im 1. Semester in dem Module Modul 1 "Sozialwirtschaftliche Rahmenbedingungen" mündlich per Videokonferenz zu prüfen. Unter bestimmten Rahmenbedingungen wählen die Studierenden ein Thema aus, welches Sie dann selbständig aufbereiten und präsentieren. Hierbei war sehr spannend, mit welchen Themen sich die Studierenden auseinander gesetzt haben und wie Sie die Themen unterschiedlich aufbereitet haben. Da ich diese Prüfung selbst abgelegt habe, konnte ich mich in die Studierenden gut hineinversetzen, da auch ich damals sehr nervös war. Zudem wusste ich, was auf mich zukommt und welche Inhalte von Interesse und Bedeutung sind. Dadurch konnte ich zusammen mit Professor Holdenrieder eine fundierte Bewertung abgegeben. Für mich persönlich war es sehr inspirierend die Vorträge der Studierenden zu hören, ohne selbst den Druck zu haben eine gute Leistung zu vollbringen.

PAS: Sie gehen bald in Elternzeit, wissen Sie schon, wie es danach für Sie weitergeht? Was ist ihr Plan / Ihre Vision?

AB: Das ist tatsächlich eine Frage die schwierig zu beantworten ist. Zunächst möchte ich mich voll auf meine neue Rolle als Mutter konzentrieren und die Zeit mit meiner Tochter genießen. Nach meiner Elternzeit werde ich zu meinem jetzigen Arbeitgeber, mit weniger Prozenten, zurückkehren. Derzeit ist geplant, dass ich meine vorherige Stelle wieder antreten werde. Sobald es die familiären Verhältnisse zulassen, möchte ich den Weg der Führungsperson weiter anstreben. In welchem Kontext dies dann sein wird, ist noch völlig offen.

PAS: Was für einen Tipp haben Sie für Leute, die sich für den Master interessieren?

AB: Im Vorfeld sollten sich die Studierenden Gedanken dazu machen, ob ihre derzeitige persönliche Lage es hergibt dieses Studium zu absolvieren. Die Doppelbelastung von Beruf und Studium ist nicht zu unterschätzen. Die zweieinhalb Jahre sind sehr intensiv und das Privatleben ist in dieser Zeit sehr eingeschränkt. Ich persönlich habe weiterhin 100 Prozent gearbeitet und hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine Kinder. Das Studium absolvierte ich unabhängig von meinem Arbeitgeber, was bedeutet, dass ich für Vorlesungen nicht frei gestellt wurde, sondern diese in meiner Freizeit (mit Bildungsurlaub, Urlaub und Zeitausgleich) besuchte. Lernen, Gruppenarbeiten und die Erstellung von Hausarbeiten viel demnach oft in die Abendstunden bzw. aufs Wochenende. Sofern die Möglichkeit besteht, den Stellenumfang zu reduzieren bzw. der Arbeitgeber einen beim Studium unterstützt, würde ich empfehlen dies zu tun. Das erspart einem vielleicht die ein oder andere Nachtschicht.
 

Master of Arts in Sozialwirtschaft
mit laufbahnrechtlichem Zugang für den höheren Dienst und der Möglichkeit zur wissenschaftlichen Weiterqualifikation (Promotion)

Beim Masterstudiengang Sozialwirtschaft in Kooperation mit der renommierten Hochschule Esslingen unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Holdenrieder findet seit diesem Sommersemester ein Viertel des Studiums weiterhin online statt.

Zielgruppe: Für Fach- und Führungskräfte aus dem Bereich der Sozialwirtschaft mit einem ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss in einem überwiegend sozialwissenschaftlich orientierten Studiengang sowie eine mindestens einjährige, einschlägige praktische Berufstätigkeit.

Start: 12.04.2024
Ort: Stuttgart & online
Kooperationspartner: Hochschule Esslingen
Kosten: € 8460,- (zahlbar in Monatsraten)

Digitale Sprechstunde
Mittwoch, den 06.03.2024, 18 - 19.00 Uhr
Kostenfreie Anmeldung bitte hier über unsere Website.
Als Ansprechpartnerin steht Ihnen Judith Fenn gerne zur Verfügung unter:
0711 286976-03, fenn@akademiesued.org

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