Vereine fit für die Zukunft machen - mit der Vereinsbegleitung!

Jährlich wird im Dezember der Internationale Tag des Ehrenamtes gefeiert. Mit diesem Tag soll auf freiwilliges Engagement aufmerksam gemacht und Ehrenamtlichen gedankt werden. Wie sieht es aus mit dem Engagement in Deutschland? Was steckt hinter dem Programm Vereinsbegleitung und wo findet man Infos, wenn man Lust hat sich ehrenamtlich zu engagieren? All' diese Fragen hat unser freier Mitarbeiter Ralf Baumgarth (RB) im Kurzinterview beantwortet.

PAS: Alljährlich am 5. Dezember 2021 fand der Internationale Tag des Ehrenamtes statt. Wie steht es um das freiwillige, ehrenamtliche Engagement in Deutschland?

RB: Ehrenamtliches, freiwilliges Engagement von Bürgerinnen und Bürgern ist wichtig für die Ausgestaltung unseres Zusammenlebens in der Gesellschaft und eine tragende Säule der Wohlfahrtsverbände. Aktuelle Daten aus dem fünften Freiwilligensurvey, den die Bundesregierung regelmäßig veröffentlicht, zeigen, dass sich knapp 29 Millionen Menschen freiwillig engagieren – das sind fast 40 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren in Deutschland. Die gute Nachricht: die Engagementquote ist in den letzten Jahren stabil geblieben, aber es gibt auch Entwicklungen, auf die man reagieren muss.

PAS: Was sind das für Entwicklungen? Wo gibt es Handlungsbedarf?

RB: Ich will zwei herauszugreifen. Es gibt seit vielen Jahren einen Trend, der den zeitlichen Umfang des Engagements betrifft. Immer weniger Menschen sind zu einer zeitintensiven Ausübung der freiwilligen Tätigkeit in der Lage. Gleichzeitig gibt es deutlich mehr Menschen, die sich mit bis zu zwei Wochenstunden engagieren. Daraus folgt, dass das Engagement anders organisiert werden muss. Außerdem übernehmen Engagierte immer seltener eine Leitungs- oder Vorstandsfunktion: nach dem Survey war das jede*r Vierte freiwillig Engagierte – das sind 10 % weniger als 10 Jahre zuvor.

PAS: Ist das auch der Hintergrund für das neue Projekt „Vereinsbegleitung“ der PAS ?

RB: Ja genau. Vereinsbegleitung ist ein Mentor*innen-Programm, das den Austausch und die bessere Vernetzung von Vereinen bzw. ihren Vorständen unterstützen möchte. Dabei wollen wir Menschen zu Vereinsbegleiter*innen qualifizieren. Diese haben die Aufgabe für die Verantwortlichen aus den Vereinen eines Ortes einen Austausch zu aktuellen Themen zu organisieren – in sogenannten „Vereinsforen". Hier besteht die Möglichkeit, Erfahrungen weiterzugeben, good practice Beispiele kennenzulernen oder sich gemeinsam fortzubilden. Wir können hier auf Erfahrungen aus zwei Pilotregionen im Rhein-Neckar-Kreis und der Region Bodensee-Oberschwaben zurückgreifen und möchten das Konzept nun auf weitere Standorte übertragen. So wollen wir einen Beitrag dazu leisten, damit vor Ort ein vielfältiges Vereinsleben erhalten bleibt.

PAS: Eine Frage zum Schluss: wenn ich mich ehrenamtlich, freiwillig engagieren möchte, wo kann ich mich schlau machen?

RB: Es gibt inzwischen mehr als 400 Freiwilligenagenturen in Deutschland, die einen sehr guten Überblick haben, wo und für was man sich engagieren kann und auch zu einem passenden Engagement beraten. Die Adresse der nächstgelegenen findet man im Agenturatlas der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) . Außerdem bietet z. B. die Aktion Mensch eine bundesweite Freiwilligen-Datenbank.

Mehr über das Projekt Vereinsbegleitung, das durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt gefördert wird, finden Sie hier auf unserer Website.

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