Psychischen Erkrankungen kompetent begegnen. Am 11./12. April 2019 startet die Kursreihe erneut in Heidelberg.

Die Frage, ob psychische Erkrankungen in der Gesellschaft zugenommen haben, ist nicht ganz einfach zu beantworten. Doch die Anzahl der Tage, die Mitarbeitende aufgrund psychischer Erkrankungen fehlen, hat sich vervielfacht. Nach einem Anstieg der Fehltage und Krankheitsfällen über zwei Dekaden, meldete die DAK in 2016 einen neuen Höchststand an Fehltagen aufgrund psychischer Erkrankungen. Der Ärztereport 2018 liefert eine weitere traurige Statistik: Bei immer mehr Jugendlichen werden psychische Erkrankungen festgestellt.

Positiv zu vermerken ist, dass in den vergangenen Jahren die Bereitschaft der Menschen, über ihre psychische Erkrankung zu sprechen und sich in psychotherapeutische Behandlung zu begeben, zugenommen hat. Außerdem hat der Wissensstand um psychische Erkrankungen zugenommen, so dass diese häufiger erkannt werden und die Diagnosegewohnheiten von Ärzten haben sich verändert bzw. verbessert. Im Gegensatz zum fortgeschrittenen Kenntnisstand über Häufigkeit, Risikofaktoren und Behandlungsmöglichkeiten steht die Behandlungsqualität.

Damit Menschen, die mit psychisch Erkrankten arbeiten, Betroffene und deren Familien kompetent beraten können, hat die Paritätische Akademie Süd vor drei Jahren mit der Dozentin Dr. Stefanie Kirchhart eine modulare Kursreihe zu diesem Thema entwickelt. Diese Kursreihe bietet für Einsteiger*innen und erfahrene Fachkräfte praxisbezogen einen Überblick über wichtige psychiatrische Erkrankungen. Zum Verständnis der Krankheitsbilder dient das biopsychosoziale Modell. Neben Ursachen und Symptomen werden Problemkonstellationen und Behandlungsmöglichkeiten diskutiert.

Mittels Vorträge, Videomaterialien, Diskussion und Fallarbeit, informiert die Kursreihe grundlegend über die Entstehung und die Folgen psychischer Erkrankungen. Sie ist behilflich Verständnis für verschiedener Erkrankungen zu entwickeln und vermittelt Möglichkeiten des Umgangs und der Unterstützung betroffener Menschen.

Die PAS hat das Konzept der Kursreihe überarbeitet und optimiert. So wird das Modul 1 zu den Themen Grundlagen der Diagnostik sowie die Erkrankungen unipolare Depression, bipolare Störung, Angst- und Zwangsstörungen einmal für betroffene Erwachsene und einmal für betroffene Jugendliche angeboten. Die Kursreihe wurde außerdem um das Modul „Fallsupervision und Fallbesprechungen“ erweitert. In diesem Modul werden anhand konkreter Fallbeispiele der Teilnehmer*innen, einzelne Fallkonstellationen reflektiert. Zu Beginn des Seminars erfolgt die gemeinsame Auswahl der zu diskutierenden Fällen. Im Mittelpunkt steht die Reflexion des eigenen Handelns, der Schärfung der Wahrnehmung und / oder des besseren Verstehens der jeweiligen Fallkonstellation.

Die Weiterbildung richtet sich an Berufsgruppen, die in ihrer Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen arbeiten. Er ist geeignet für alle Interessierten aus Sozial- und Gesundheitsberufen, z.B. aus der Krankenpflege, Kinder-, Jugend- und Heimerziehung, Seelsorge, Sozialarbeit, Beratungsstellen.

Nach dem Besuch dieser Weiterbildung sind die Fachleute in der Lage Ihre Klient*innen bestmöglich zu beraten und unterstützen.

Psychische Erkrankungen - eine modulare Kursreihe in 12 Tagen - fakultativ mit einem Zertifikat nach mindestens acht absolvierten Seminartagen

Termine: 11. – 12.04., 02. – 03.05., 13. – 14.06., 27.06., 22. – 23.08., 06.09., 17. – 18.10.2019
Ort: Heidelberg

Kosten: € 1845,-/2090,-, € 330,- (MO)/375,- (für zwei-tägiges Module), € 195,- (MO)/215,- (für ein-tägiges Modul)

Kontakt & Beratung:

Melissa Möhrle, 0711 25298-921, moehrle@akademiesued.org
 

Eine gekürtzte Fassung dieses Artikels erscheint in PariInform Nr. 1, 2019, dem Mitgliedermagazin des Paritätischen Landesverbandes Baden-Württemberg.

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