In der Beratung hören wir Lebensgeschichten und Schicksale, die ...
... uns sprachlos und betroffen machen.
... ein Gefühl von Hilflosigkeit in uns auslösen.
... Wut in uns aufsteigen lassen.
... uns zum Weinen bringen.
... uns an unserer Gesellschaft/ unserer Arbeit zweifeln lassen.
In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit emotionalen Belastungen in der Arbeit mit Menschen, individuellen Triggerpunkten und verschiedenen Themen, die im Spannungsfeld zwischen Nähe und Distanz und zwischen dem DU und dem ICH auftreten und zu einer tragenden Beziehung führen können.
Was ist Nähe und wo beginnt eine professionelle Distanz? Schon durch diese zwei Fragen wird klar, dass Abgrenzung einfacher gesagt als getan ist. Häufig sind die einzigen Strategien, die uns von Kolleg*innen und Vorgesetzten an die Hand gegeben werden, gute Ratschläge oder pauschalisierte Aussagen, wie zum Beispiel: „Da muss man sich halt abgrenzen.“ oder „Man muss auch mal Nein-Sagen können.“ Doch allgemeingültige Aussagen werden der Komplexität der Thematik nicht gerecht. Die Frage nach professioneller Nähe und Distanz begegnet uns in allen Berufen, in denen mit Menschen gearbeitet wird: Sozialpädagog*innen, Erzieher*innen, Berater*innen, Therapeut*innen ... Alle Personen, die in helfenden, unterstützenden und beratenden Berufen arbeiten, müssen sich jeden Tag wieder mit der Frage nach dem „richtigen“ Maß an Nähe und Distanz auseinandersetzen.
Aufbau:
Im ersten Teil beschäftigen wir uns mit dem Spannungsfeld von Nähe und Distanz vom DU (dein Gegenüber). Im Zentrum steht die Sach-/ Auftragsebene, sowie die dazu gehörigen Rollenbilder. Im zweiten Teil stehen die eigenen Bedürfnisse und Emotionen, deine Haltung und Werte im Mittelpunkt.
Inhalte:
Wir erlernen im Laufe unserer Kindheit und Jugend, wie viel körperliche Nähe bei Gesprächen mit Fremden angemessen ist. Dieser von uns als richtig empfundene Abstand verändert sich jedoch ständig: Lernen wir die Person besser kennen, fühlt es sich möglicherweise richtig an, den physischen Abstand zu verkleinern. Dasselbe gilt auch für die emotionale Nähe. Unser persönliches Empfinden von Nähe und Distanz hängt somit von vielen verschiedenen Faktoren ab, die sich gegenseitig bedingen. Wir beschäftigen uns im Seminar mit den unterschiedlichen Themen, die zu diesen Empfindungen gehören:
Bedürfnisse (eigene und vom Gegenüber)
Anliegen (Auftrag)
Überzeugungen/ Werte
Haltungen
Rollenbilder
Das Nähe- und Distanzempfinden bewegt sich in einem komplexen Gefüge, das von verschiedenen Faktoren sowie den beteiligten Personen abhängig ist.
Lernziele:
Die eigenen Gefühle und Bedürfnisse während des Gesprächs wahrnehmen und artikulieren.
Die eigene Grenze aufzeigen und wahren.
Gestaltung einer tragfähigen Beziehung.
Das „richtig“ empfundene Maß von Nähe und Distanz im Gespräch immer wieder zu finden.
Methodik:
Vermittlung von theoretischem Wissen, Gruppenarbeiten, Selbstreflektion, z. T. Austausch in Kleingruppen, Diskussion im Plenum
Zielgruppe:
Dieses Seminar richtet sich an alle Berufsgruppen, die sich im Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit bewegen.
Voraussetzungen:
Vorausgesetzt wird ein gewisses Maß an Offenheit und Selbstreflexionsbereitschaft.
Hinweis: Unsere Sommerakademie 2025 findet dieses Jahr statt unter dem Motto „Der Mensch im Mittelpunkt“. Als Dankeschön für Ihre Teilnahme bieten wir Ihnen und allen Teilnehmer*innen der Sommerakademie einen kostenlosen 60-minütigen Workshop „Von Null auf Power – Energie im Mittelpunkt“ an. Damit Sie nach dem wohlverdienten Sommerurlaub voller Energie in den Herbst starten können. Termin ist der 5. September 2025, um 10 Uhr online. Den Anmeldelink erhalten Sie nach der Teilnahme an einem unserer Sommerakademie-Seminare.
Dozent*in
Manuela Martin
Manuela Martin ist Diplom Sozialpädagogin, transaktionsanalytische Beraterin, Yogatherapeutin und Meditationsleiterin. Sie hat über 20 Jahre Berufserfahrung mit Stationen in der Familienhilfe (SPFH), Erziehungshilfestelle (EHS) und in der Jugendarrestanstalt. Sie war zudem Mitarbeiterin und langjährige Leitung eines Gemeindepsychiatrischen Zentrums (ABW, SPDI, Tagesstätte), stellvertretende Leitung eines stationären Wohnheims für Menschen mit einer psychiatrischen Erkrankung und Mitarbeiterin im Kliniksozialdienst einer Psychiatrie und einer Gerontopsychiatrie. Als Dozentin gibt sie ihre interdisziplinären Kenntnisse und Erfahrungen weiter.
Termine
23.07.2025 | 09:00 - 13:00 |
24.07.2025 | 12:00 - 16:00 |
Veranstaltungsort
Diese Veranstaltung findet online statt. Weitere Hinweise bezüglich Zugang erhalten Sie nach Anmeldung im Vorfeld des Veranstaltungsbeginns.