Das Seminar beleuchtet Irrtümer und Vorurteile über Gehörlose und Gebärdensprachen und bietet durch einen Perspektivenwechsel die Gelegenheit mehr Verständnis für die Situation von Gehörlosen zu erlangen und Ideen für die Lösung möglicher auftretender Probleme in Alltagssituationen zu entwickeln. Während der medizinische Fokus ausschließlich defizitorientiert ist und den Blick auf die Verminderung oder das Fehlen der Hörfähigkeit richtet, beleuchtet der soziale Aspekt die besonderen Merkmale und Fähigkeiten sowie die Zugehörigkeit von Gehörlosen zu einer besonderen Sprachgemeinschaft mit eigener Kultur. Ziel des Seminars ist es Vorurteile abzubauen, Kulturkonflikte zu vermeiden und Kommunikationsprobleme zu verringern.
Ein kurzer Blick auf die visuellen und sprachlichen Bedürfnisse Gehörloser und das natürliche Verlangen nach barrierefreier Kommunikation sowie die Veranschaulichung kultureller Besonderheiten lassen mögliche Probleme im beruflichen und privaten Alltag erkennen und verstehen. Aber was ist Gebärdensprache überhaupt? Wie funktioniert sie? Welchen Stellenwert hat sie für gehörlose Menschen? Und warum haben Gehörlose eine eigene Kultur?
Gehörlose sehen sich weniger als Behinderte, als vielmehr einer Sprachminderheit zugehörig. Sie verfügen über eine eigene Sprache und eine eigene Kultur, welche vor allem in der Bildung und Erziehung einen enorm wichtigen Stellenwert einnehmen. Unwissenheit und falsche Informationen führen zu Vorurteilen und Diskriminierung. Sich über Gehörlosigkeit und Gebärdensprachen zu informieren, bietet die Chance auf einen interessanten Einblick in eine spannende Welt.
Aufbau:
Einführender Vortrag zu den Themen, Gebärdensprache, Gehörlosenkultur und Umgang mit Gehörlosen sowie kurze Übungseinheiten und die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Inhalt:
1. Gehörlosigkeit
Was Ist Gehörlosigkeit? Wie entsteht sie?
Unterscheidung verschiedener Hörbehinderungen
Irrtümer und Vorurteile
Umgang mit Gehörlosen
2. Gebärdensprache
Was ist Gebärdensprache? Wie funktioniert sie?
Vorurteile
Geschichtlicher Hintergrund
3. Gehörlosenkultur
Was bedeutet Gehörlosenkultur?
Kulturkonflikte vermeiden
Umgang mit Gehörlosen
Besonderheiten:
Informationen aus Sicht eines Betroffenen, somit Möglichkeit jedweder Nachfrage
durch die Anwesenheit eines Dolmetschers / einer Dolmetscherin barrierefreie Kommunikation möglich
Möglichkeit der Kontaktaufnahme mit einem Gehörlosen
Möglichkeit zur sofortigen Anwendung der vermittelten Inhalte
Lernziele:
Sensibilisierung für die Bedürfnisse Gehörloser und deren Kultur
Abbau von Unsicherheit im Umgang mit Gehörlosen
„Handwerkszeug“ für die Kommunikation mit Gehörlosen trotz fehlender Gebärdensprach-kompetenz
Verständnis für Kulturkonflikte und die Fähigkeit, diese zu lösen
Methodik:
Power-Point gestützter Vortrag in Deutscher Gebärdensprache mit Simultanverdolmetschung durch eine*n Dolmetscher*in für Deutsche Gebärdensprache und Deutsch, ergänzt durch kurze Übungseinheiten
Zielgruppe:
Fach- und Führungskräfte im sozialen Bereich
Voraussetzungen:
Interesse an Gebärdensprache und Gehörlosenkultur
Bereitschaft für einen Perspektivenwechsel
Offenheit für alternative Kommunikationsformen
Format:
Ein wesentliches Qualitätsmerkmal unserer Seminare sind die begrenzten Gruppengrößen. Dieses Seminar wird in der Regel mit 8 bis 16 Teilnehmer*innen durchgeführt.
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