Gestaltung und Optimierung von Dienst- und Schichtplänen in sozialen Einrichtungen

Im Seminar zeigt Ihnen der Referent als erfahrener Arbeitszeitberater anhand von Praxisbeispielen, wie Sie Ihre bestehenden Dienst- und Schichtplanstrukturen optimieren. Zugleich werden die arbeitszeitschutz-, mitbestimmungs- und vergütungsrechtlichen Rahmenbedingungen der Personaleinsatzplanung mit zahlreichen Praxistipps dargestellt.

Die Dienst- und Schichtplangestaltung in sozialen Einrichtungen leidet häufig unter traditionellen „Dogmen“ der Arbeitszeitgestaltung, zum Beispiel:

  • In Dienstplänen wird die Vertragsarbeitszeit vollständig verplant - besondere Betreuungsangebote und die Vertretung von Ausfallzeiten sind dann oft nur mit Überstunden zu bewältigen;
  • Abwesenheits- und Ausfallzeiten sowie Verminderungen der Soll-Arbeitszeit durch Feiertage und der Zeitbedarf für variable Leistungen zusätzlich zum „Standardprogramm“ werden unterschätzt; das effektiv verfügbare Arbeitszeitbudgets wird überschätzt.
  • Es bestehen keine systematischen Vorkehrungen für die Vertretung kurzfristige eintretender Personalausfälle, diese werden durch improvisiertes „Holen aus dem Frei“ kompensiert, was organisatorisch aufwändig ist und einen Eingriff in notwendige Regenerationszeiten darstellt.
  • Für Vollzeitbeschäftigte wird die Arbeitszeit auf mehr als 5 Tage pro Woche verteilt - was zwar zulässig ist, aber für Mitarbeitende oft wenig attraktiv.
  • Schlafbereitschaften lösen (insbesondere in der Kinder- und Jugendhilfe) durch die gesetzlich zwingende Ruhezeit ein „Minussyndrom“ bei der Erreichung der Soll-Arbeitszeit aus, während zugleich die gesetzlich zulässige Arbeitszeit überschritten wird.


Inhalt:

1. Tag: Der Weg zum bedarfs- und mitarbeitergerechten Dienst- oder Schichtplan

  • Ermittlung von Besetzungsbedarf und Personalbedarf mit Hilfe einfacher Excel-Tools (werden allen Teilnehmer*innen per Mail zur Verfügung gestellt!), wie z.B. der Excel-Arbeitshilfe Besetzungsbedarf und Dienststruktur
  • Erarbeitung von Tagesbesetzungsprofilen
  • Umsetzung von Tagesbesetzungsprofilen in Standard-Einsatzzeiten
  • Konstruktion durchlaufender Dienst- oder Schichtpläne (unter Zuhilfenahme des Excel-Tools AZK-Rahmenplan)
  • Flexibilisierung von Dienst- und Schichtplänen
  • Möglichkeiten der rechtssicheren Vertretung von Ausfallzeiten
  • Verbesserung der Verlässlichkeit von Arbeitszeit und Freizeit

 

2.Tag: Rechtliche Rahmenbedingungen der Dienst- und Schichtplangestaltung

Klärung offener Fragen des 1. Tages

Arbeitszeitschutzrechtliche Rahmenbedingungen der Dienst- und Schichtplanung, u. a.:

  • Höchstarbeitszeit, Ruhepausen und Ruhezeit
  • Definition des „individuellen Werktages“ und „freien Tages“
  • Verlängerung der Arbeitszeit durch Bereitschaftsdienst
  • Verkürzung der Ruhezeit bei Rufbereitschaft
  • Besondere Bestimmungen für Nacht- und Schichtarbeitnehmer
  • Aufsichtspflichten und Verantwortlichkeit des Arbeitgebers

Mitbestimmungsrechtliche Fragen:

  • Mitbestimmungsrechte bei der Dienst- und Schichtplanerstellung
  • Mitbestimmung bei der Änderung von Dienstplänen
  • Checkliste für (Rahmen-) Dienst-/Betriebsvereinbarungen für Arbeitszeit

Vergütungsrechtliche Fragen:

  • Abgrenzung von „Plusstunden“ und „Überstunden“ bzw. „Mehrarbeit“
  • Urlaub, Krankheit, Feiertag: Anrechnung von Ausfallzeiten in flexiblen Dienst- und Schichtplänen
  • Checkliste: Gestaltung arbeitszeitbezogener Klauseln in Arbeitsverträgen

Klärung offener Fragen aus dem gesamtem Seminarprogramm

Allen Teilnehmenden werden einfach zu bedienende Arbeitshilfen (Excel-Basis) zur (Arbeitszeit-)Budget- und Besetzungsanalyse und Entwicklung von Arbeitszeitmodellen zur Verfügung gestellt.



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Anke Kopp

Anke Kopp

Community-Managerin / Bildungsmanagerin

kopp@akademiesued.org Telefon: 0711 286976-06

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