Das Bundesteilhabegesetz berücksichtigt in nicht unerheblichem Maße die Philosophie der ICF (Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit)und fordert ein ICF orientiertes Bedarfsermittlungsinstrument in der Eingliederungshilfe zu entwickeln und anzuwenden, das auf der Grundlage der neun Teilhabebereiche der ICF beruht.
Die ICF ermöglicht in diesem Sinne die Anwendung eines einheitlichen Beschreibungsstandards, wobei ein wichtiger Aspekt neben der Teilhabe die Betrachtung der individuellen Umwelt („Lebenswelt“) des Menschen ist.
Die ICF ermuntert den Anwender*die Anwenderin „auf Systeme zu schauen“ und deren Auswirkung für den Menschen mit Behinderung zu beschreiben - im Sinne einer Fragestellung: „Wie behindert eigentlich die Umwelt die Person in ihrer Entwicklung?“
Neben einer theoretischen Einführung werden bei der Schulung die beschriebenen Themen praxisnah und beispielhaft erläutert, z.B. die Verbindung zu bestehenden Hilfeplanverfahren.
Ziel ist es, durchaus verständliche Berührungsängste vor der ICF abzubauen, indem die Chancen und die Philosophie der ICF im Kontext inklusiver Arbeitsweisen verdeutlicht, aber auch kritisch betrachtet werden.
Der Dozent Torsten Busch hält eine von der WHO ausgestellte Lizenz zur ICF Anwendung und Schulung für nichtkommerzielle Forschungszwecke.
Aufbau:
Rechtliche Grundlagen (BTHG)
Einführung in die ICF
Bedarfsermittlung, ICF Checklisten u.a.
Fallbearbeitung mit der ICF in Kleingruppen
Inhalte:
Grundlagen der ICF:
Gesetzliche Grundlagen (UN-BRK & Bundesteilhabegesetz)
Aufbau, Struktur, Anwendungsphilosophie der ICF
Beschreibungsschema nach ICF / Funktionale Gesundheit
Bio - Psycho - Soziales Modell
Körperfunktionen
Körperstrukturen
Schwerpunkt Partizipation (Aktivitäten und Teilhabe)
Kontextfaktoren (Umweltfaktoren und persönliche Faktoren)
Kodierung und Beurteilungsmerkmale
Förderfaktoren und Barrieren
2. Schnittmengen zu bestehenden Bedarfsermittlungsverfahren
3. Anwendungserprobung der ICF anhand von Fallbeispielen in Gruppen und Plenum
4. Aspekte verschiedener Assistenzformen analog des BTHG im Kontext interner, individueller Teilhabeplanung
Lernziele:
Ziel ist es, durchaus verständliche Berührungsängste vor der ICF abzubauen, indem die Chancen und die Philosophie der ICF im Kontext inklusiver Arbeitsweisen verdeutlicht, aber auch kritisch betrachtet werden.
Methodik:
Vortrag, Kleingruppenarbeit, Austausch und Diskussion
Zielgruppe:
Mitarbeitende in der Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie, die mit volljährigen Klient*innen im Rahmen der Eingliederungshilfe tätig sind
Voraussetzungen:
keine
Dozent*in
Torsten Busch
Torsten Busch ist Diplom Sozialpädagoge und seit 25 Jahren mit Leitungs - und Projekterfahrung in der Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie tätig. Derzeit ist er Fachreferent für Teilhabe mit dem Schwerpunkt Sozialpsychiatrie beim Diakonischen Werk Schleswig-Holstein. Nebenberuflich ist er seit 13 Jahren unter dem Firmennamen HorizonteNord bundesweit als Dozent tätig. Hauptschwerpunkt bildet dabei die Anwendung der ICF im pädagogischen Kontext der Eingliederungshilfe.
Termine
25.11.2024 | 09:30 - 16:00 |
Veranstaltungsort
Diese Veranstaltung findet online statt. Weitere Hinweise bezüglich Zugang erhalten Sie nach Anmeldung im Vorfeld des Veranstaltungsbeginns.
Termine und Orte
25. November 2024
25.11.2024 | 09:30 - 16:00 |
25. März 2025
25.03.2025 | 09:30 - 16:00 |
24. Juni 2025
24.06.2025 | 09:30 - 16:00 |