Iris Enchelmaier

Vom Tageslicht ins Rampenlicht. Eigenmarketing für clevere Frauen - Fünf Fragen an die Dozentin Iris Enchelmaier

Die aktuelle Debatte um die Einführung der Frauenquote macht deutlich, dass es Frauen immer noch schwer haben, die Karriereleiter zu erklimmen. Woran liegt es? Frauen sind heute genauso gut, oftmals sogar besser ausgebildet als die Männer und verfügen über eine hohe soziale Kompetenz. Die familiären Aufgaben liegen meist bei der Frau und verlangsamen ein berufliches Weiterkommen. Aber es liegt auch an einer Unterschätzung der eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen, an Bescheidenheit und Zurückhaltung. Die Dozentin verät uns in "Fünf Fragen an Iris Enchelmaier" etwas über die Wichtigkeit von Selbstmarketing für Frauen.

"Fünf Fragen an Iris Enchelmaier"

PAS: Warum soll man als clevere Frau an einem Seminar über Eigenmarketing teilnehmen anstelle eines fachspezifischen Seminars?

IE: Beim US-Konzern IBM wurden Abteilungsleiter/innen und Personalreferenten/innen gefragt, welche Kriterien für eine Beförderung entscheidend sind. Sie nannten vor allem drei. Die Qualität der Arbeit spielt demnach gerade mal zu 10 Prozent eine Rolle. 30 Prozente des Erfolgs sind darauf zurückzuführen, wie eine Mitarbeiterin/ein Mitarbeiter auf sich aufmerksam macht. Und 60 Prozent sind auf Kontakte und Beziehungen zurückzuführen.

PAS: Was sind die entscheidenden Hauptunterschiede im Berufsalltag zwischen Frauen und Männern. Was kann man sich von männlichen Kollegen abgucken, ohne sich selbst zu verstellen?

IE: Frauen haben den Anspruch, sich eine Führungsposition zu erarbeiten und setzen auf Kompetenz und Fleiß. Männer gehen davon aus, per se einen Führungsanspruch zu haben und setzen auf Selbstdarstellung und Kontakte. Hinzu kommt, dass offene Konkurrenz männliche Leistung steigert und weibliche senkt. Es ist an der Zeit, dass Frauen sich zeigen und nicht darauf warten, dass ihr Vorgesetzter sie „entdeckt“. Sie sollten jedoch auf gar keinen Fall versuchen, männliches Auftreten zu kopieren. Sie bleiben sichtbarer, wenn sie sich von ihren männlichen Kollegen unterscheiden.

PAS: Sie erwähnten Anfangs die Studie der Firma IBM über Image und Bekanntheitsgrad. Wie sieht denn das Image eines erfolgreichen & zufriedenen Mitarbeitenden aus?

IE: Es sind Menschen, die keine Rolle spielen, sondern authentisch sind, die wissen was sie gut können und was sie einzigartig macht. Sie haben ein Ziel, eine Vision vor Augen und tun das, was ihren Stärken und Leidenschaften entspricht.

PAS: In der Seminarbeschreibung heißt es: „Lernen Sie von den Marketingstrategien großer Unternehmen und haben Sie den Mut, auch außergewöhnliche Wegen zu beschreiten.“ Können Sie ein Beispiel nennen?

IE: Beim Eigenmarketing geht es darum, „sich gut zu verkaufen“ und dabei ist Kreativität angesagt. Es gibt viele Bühnen, auf denen Frauen sich präsentieren und auf sich aufmerksam machen können. Wichtige Kontakte werden nicht nur in Büros geknüpft, sondern auch im Aufzug, in der Kantine, beim Betriebsfest . . . In meinem beruflichen Werdegang habe ich manch einen ungewöhnlichen Weg eingeschlagen. Damit habe ich mir ein sogenanntes „Alleinstellungsmerkmal“ geschaffen, durch das ich mich deutlich von Mitkonkurrentinnen abhebe.

PAS: Was ist ihr ganz persönlicher Tipp an Frauen?

IE: Authentisch bleiben! Und sich mit Mut, Neugier und Spaß auf das Abenteuer Eigenmarketing einlassen. Es lohnt sich.

Vom Tageslicht ins Rampenlicht. Eigenmarketing für clevere Frauen
30.10.2012, Stuttgart
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Veröffentlichungsdatum