Gruppenfoto des Masterstudiengangs Sozialwirtschaft

Studienfahrt nach Wien

Die Studierenden des Masterstudiengangs Sozialwirtschaft waren im September vier Tage auf Studienfahrt in Wien. Julia Staiger, unsere Koordinatorin für Akademische Weiterbildung, war auch dabei und hat die Reise für uns zusammengefasst.

Im Rahmen des ersten Durchgangs im berufsbegleitenden Masterstudiengang SOZIALWIRTSCHAFT stand Ende September wieder einmal eine Premiere an. Mit dem Frühflug um 6:50 morgens machten sich bereits die ersten Studierenden aus dem Großraum Stuttgart auf den Weg nach Wien. Anlass der Reise in die österreichische Hauptstadt war nicht etwa ein wohlverdienter Urlaub – es stand eine 3-tägige Auslandsexkursion bevor, die Inhalt im 6. Studienmodul  „Sozialwirtschaftliche Konzepte im EU-Vergleich“ ist.

Bereits während der beiden vorangegangenen Präsenzeinheiten in Heidelberg und der Selbstlernphasen haben die Studierenden sich hierauf intensiv vorbereitet. So wurde zunächst ein Forschungsgegenstand bestimmt, es wurden also sozialwirtschaftliche Einrichtungen in Deutschland und Österreich ausgesucht, die in qualitativen Interviews befragt und anhand der Ergebnisse verglichen werden sollten. Neben der Methodik des internationalen Vergleichens sollen die Studierenden so im Rahmen des Modul 6 den Zugang zu internationalen Sozial- und Wirtschaftssystemen kennenlernen sowie ein Verständnis über die Chancen und Grenzen internationaler Daten erlangen.

Darüber hinaus konnte die Studiengruppe auch ihre Kenntnisse und Kompetenzen im Bereich des Projektmanagement einsetzen und ausbauen. So wurde bereits in Deutschland in der Großgruppe ein einheitlicher Interviewleitfaden erarbeitet, der dann in regionalen Kleingruppen bei Interviews in verschiedenen Einrichtungen der deutschen TAFELN zum Einsatz kam.

Bei der ersten gemeinsamen Besprechung der deutschen Interviewergebnisse in Wien wurde bereits deutlich – schon auf nationaler Ebene konnten große wirtschaftliche aber auch ideologische Unterschiede in den befragten TAFEL-Einrichtungen festgestellt werden. Die regionalen Interviewgruppen stellten ihre Ergebnisse vor und es wurde schon am ersten Exkursions-Abend hitzig diskutiert. Die Gegenüberstellung mit internationalen Erkenntnissen stand jedoch noch bevor.

Doch zunächst einmal sollte noch die österreichische Ess-Kultur verglichen werden – gemeinsam mit Herrn Prof. Dr. Holdenrieder und der gesamten Studiengruppe kehrten wir am späten Abend im urigen Augustinerkeller ein – auch bei der spontanen Tischreservierung für 21 Personen war wieder das ganze Organisationstalent der Studierenden gefragt. Bei gutem Essen konnte der Abend gemütlich ausklingen und Energie für den nächsten Tag getankt werden, der um 10:45 vor dem Gebäude der WIENER TAFEL startete.

Pünktlich wurden wir dort von der Geschäftsführerin, Frau Ulli Schmidt, dem Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing, Herrn Markus Hübl und dem TAFEL-eigenen „Wachhund“ in Empfang genommen. Bei einem gemeinsamen Vortrag konnten bereits erste wichtige Vergleichsdaten gesammelt und offene Fragen beantwortet werden. Im Anschluss daran gingen drei Kleingruppen mit Frau Schmidt und Herrn Hübl sowie dem Logistikleiter Herrn Robert Koncsek in die Interviews. Über eine Stunde standen die TAFEL-Mitarbeiter Rede und Antwort, so dass am Ende des Besuchs nicht nur viele neue Eindrücke sondern vor allem auch jede Menge Daten für den Projektbericht und den Vergleich mit den deutschen Einrichtungen gesammelt waren. Nach einem gemeinsamen Foto vor einem der sechs TAFEL-Busse verabschiedeten wir uns mit herzlichstem Dank vom Team der WIENER TAFEL und machten uns auf den Weg durch die Stadt in den 21. Bezirk, nach Wien-Floridsdorf.

Ergänzend zum Besuch bei der WIENER TAFEL hatten wir hier noch Gelegenheit eine weitere soziale Einrichtung zu besuchen, die international tätig ist - ein SOS-Kinderdorf. Das erste SOS-Kinderdorf in einem urbanen Umfeld hat sich in Österreich vor allem ein Ziel gesetzt: Wiener Kinder sollen in Wien aufwachsen können. Die pädagogische Leitung berichtete in einem spannenden Vortrag für die Gruppe viel Interessantes über das 2006 eröffnete Haus sowie die Grundsätze der Arbeit nach Hermann Gmeiner und ihrer Bedeutung in der heutigen Zeit. So möchte das SOS-Kinderdorf Wien von Anfang an in den Sozialraum hinein wirken und unterstützt mit dem FamilienRAThaus, einem offenen Beratungs- und Begegnungszentrum, Familien der Umgebung. Die SOS-Kinderdorf-Familien selbst sind in neu errichteten Mietshäusern untergebracht,  integriert in die Nachbarschaft und so auch ein zentraler Bestandteil des dortigen Gemeinwesens.

Die anschließende Begehung des großen Areals, auf dem zwischen 450 Mietwohnungen die Wohngruppen und SOS-Kinderdorf-Familien verteilt sind, hat alle sehr beeindruckt. Mit viel Sinn für die Gestaltung von Räumen der Begegnung zwischen Nachbarschaft und Kinderdorf, zwischen Jung und Alt, ist hier ein schönes Quartier entstanden, welches den Kindern ein Zuhause und den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein tolles Arbeitsumfeld bietet.

Dank bestem Spätnachmittags-Wetter konnte die abschließende Besprechung der gewonnenen Erkenntnisse des Tages im Freien auf dem Quartiersgelände stattfinden. In gemeinsamer Runde besprachen die Studierenden noch einmal die Eindrücke des Tages und stellten auch bereits erste Schlussfolgerungen für ihren Projektbericht an. Nachdem für diesen Tag alles besprochen war, musste nur noch eines geklärt werden – wo können an einem Freitagabend in Wien 21 Personen etwas Gutes zu essen bekommen? Beim Schnitzelwirt in der Josefstadt konnten wir schließlich einkehren und uns mit einem gemütlichen Beisammensein für den langen und ereignisreichen Tag belohnen.

Für Herrn Holdenrieder und mich endete diese interessante Exkursion mit einer frühen Rückreise nach Stuttgart am Samstagmorgen. Die Studiengruppe hingegen setzte sich an diesem dritten Tag in Wien noch einmal zusammen, um alles für den gemeinsam zu erstellenenden Projektbericht zu besprechen und die geführten Interviews gemäß den Vorgaben des qualitativen Forschens auszuwerten. Was sowohl für die Studiengruppe als auch für Herrn Holdenrieder und mich bleibt – neben vielen Eindrücken, neuen Erkenntnissen und Blickwinkeln – ist die Erinnerung an eine schöne und  ereignisreiche Exkursion zu unseren österreichischen Nachbarn und die Erkenntnis, dass die Sozialwirtschaft auch im europäischen Ausland ein hochspannendes Arbeitsfeld ist.

Hier Links zu:

Wiener Tafel

Sos Kinderdorf Floridsdorf Wien

Wenn Sie sich für den berufsbegleitenden Masterstudiengang Sozialwirtschaft interssieren, dann können Sie gerne an Julia Staiger wenden. Sie ist unsere Koordinatorin für Akademische Weiterbildung und erreichbar unter:

0711 74099367
staiger@akademiesued.org

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