Schutzkonzepte – ein Rahmen für die Begleitung von Menschen in herausfordernden Lebenslagen

Schutzkonzepte sind – spätestens seit der Reform durch das BTHG – in aller Munde.

Dieses Seminar richtet sich an Fachkräfte in der Eingliederungshilfe, die Menschen mit herausforderndem Verhalten begleiten. Es gilt das Spannungsfeld zwischen Freiheits- und Sicherheitsbedürfnis von Menschen mit komplexen Behinderungen aber auch das von Mitarbeitenden in den Blick zu nehmen. In der Beziehungsarbeit müssen beständig Nähe und Distanz professionell ausgelotet und auch Grenzen in der Begleitung definiert werden.

In der Begleitung von Menschen mit herausforderndem Verhalten finden sich Fachkräfte immer wieder in Grenzsituationen, die als sehr belastend erlebt werden. Zum einen geht es um die eigene Unversehrtheit aber auch um das Gefühl von Unfähigkeit oder Versagen.

Fachkräfte sollen durch eine neue Sicht auf die Situation „den guten Grund“ erkennen, der zu diesem Verhalten führt, neue Interventionsformen kennenlernen und im Alltag einüben.

Im Seminar werden unter anderem folgende Fragen beantwortet:

  • Wie ist der rechtliche Rahmen?

  • Welche fachlich-inhaltlichen Schwerpunkte sollte ein Schutzkonzept haben?

  • Welche Erklärungsmodelle können im Alltag weiterhelfen?

  • Wie gelingt Deeskalation?

  • Was tun, wenn nichts mehr hilft?

Inhalte:

  • Überblick und Einführung in das Thema Freiheit, Grenzen in der Betreuung, Gewalt, Gewaltschutz, Psychohygiene, Qualifizierung

  • Bearbeiten von Fallbeispielen aus der Praxis der Teilnehmenden; Verstehen der Situation, Analysieren von Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen, Entwickeln von Handlungsalternativen

Besonderheiten:

Fachkräfte der Eingliederungshilfe sollen mit dem Perspektivenwechsel – eine Interventionsform der systemischen Therapie – eine Methode kennenlernen, die immer wieder zu „Aha“-Erlebnissen führt. Gerade in schwierigen Betreuungssituationen können sich neue Ideen mit Entwicklungspotential auftun. Das motiviert!

Lernziele:

  • Herausforderndes Verhalten verstehen und alternative Deutungen entwickeln, um daraus Handlungsalternativen im Alltag zu entwickeln

  • Prävention und Deeskalationsstrategien im pädagogischen Alltag integrieren

  • Anzeichen von Kontrollverlust frühzeitig erkennen

  • Möglichkeiten zum „Ausstieg“ erkennen und beschreiben

  • Selbstschutz und Schutz Dritter sicherstellen

  • Grenzen in der Betreuung ausloten

Methodik:

  • Impulsreferat

  • Fallbezogene Arbeit

  • Probelauf im Alltag zwischen den Seminareinheiten

Zielgruppe:

Fachkräfte in der Eingliederungshilfe, die Erfahrungen in der Begleitung von Menschen mit herausforderndem Verhalten haben

Format:

Ein wesentliches Qualitätsmerkmal unserer Seminare sind die begrenzten Gruppengrößen. Dieses Seminar wird in der Regel mit 8 bis 16 Teilnehmer*innen durchgeführt.

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Judith Nieder

Judith Nieder

nieder@akademiesued.org Telefon: 01577 7692794

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